Re-Design der WormBase

Über die WormBase

Die Datenbank wormbase.org (WormBase) ist ein gängiges Tool für die wissenschaftliche Gemeinschaft, die sich mit dem Fadenwurm Caenorhabditis elegans (C. elegans) beschäftigt. Bei C. elegans handelt es sich um einem bedeutenden Modellorganismus in der Molekularbiologie und Genetik, zu dem die WormBase genetische, genomische und anatomische Informationen sowie Literaturverweise und experimentelle Daten vereint. Forschende nutzen die WormBase regelmäßig als Nachschlagewerk, beispielsweise um nach einem bestimmten Gen und der Visualisierung bezüglich seiner räumlichen Expression zu suchen.

Die Nutzenden können sich den genetischen Code anschauen und bekannte Mutationen bestimmter Allele raussuchen. Auch können sie sich Interaktionen zwischen dem ausgesuchten Gen und anderen Genen anzeigen lassen. Indem die Datenbank Forschungsergebnisse systematisch zusammenführt und zugänglich macht, fungiert sie zudem als Plattform für interne Wissenschaftskommunikation.

Zunehmende Komplexität erschwert intuitive Nutzung

Aufgrund von kontinuierlichen Entwicklungsprozesse, einer wachsende Datenmenge und verschiedenen funktionalen Erweiterungen nahm die Komplexität der Benutzeroberfläche in den vergangenen Jahren deutlich zu. Dies kann für Erstnutzende eine mögliche Einstiegshürde darstellen. Aber auch erfahrene Nutzer*innen berichten von Schwierigkeiten, spezifische Informationen effizient zu finden und die verschiedenen Funktionen optimal zu nutzen.

Re-Design der WormBase durch das Science Communication Lab

Um die Informationen der WormBase intuitiver zugänglich zu machen, hat das Science Communication Lab (SciCom Lab) einen neuen Ansatz entwickelt. Dabei setzt das Designteam neben der visuellen Neugestaltung auf eine strukturelle Reorganisation der Benutzeroberfläche. So wollen sie die Navigation und die Informationsaufnahme optimieren.

Evaluation durch das KielSCN

Im Rahmen einer Evaluation stellte KielSCN Research Fellow Lars Reinelt einen systematischen Vergleich der aktuellen und der neu gestaltete Version der WormBase an. Dabei erfasste er die Nutzungsfreundlichkeit (Usability) und die Nutzungserfahrung (User Experience) beider Versionen. Das Ziel war es, evidenzbasierte Erkenntnisse für die Optimierung der Plattform zu gewinnen. Diese sollen Rückschlüsse ermöglichen, wie Applikationen mit verschiedenen Komplexitätsebenen so gestaltet werden können, dass sie sowohl für interessierte Laien als auch für wissenschaftliche Expert*innen angemessene Informationen bereitstellen.

Methodik und erste Ergebnisse der Evaluation

Für die Evaluation konnten sechs Teilnehmerinnen mit unterschiedlichen Erfahrungsniveaus bei der Nutzung der WormBase gewonnen werden. Hierbei handelt es sich um drei erfahrene Nutzerinnen sowie drei Nutzerinnen mit Grundkenntnissen. Das methodische Vorgehen umfasst vier komplementäre Erhebungsmethoden: Eye-Tracking, Concurrent Think Aloud, User Experience Questionnaire Plus (UEQ+) und semi-strukturierte Interviews. Die Auswertung zeigt, dass die neu gestaltete WormBase-Version im Test eine signifikant bessere Gesamtbewertung als die aktuelle Version erreicht. Insgesamt weisen die Evaluationsergebnisse auf einen fundamentalen Qualitätssprung im Nutzungserlebnis hin.